Welche Sandfilteranlage ist die richtige für Ihren Pool? (2024)

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Das Wichtigste in der Kurzzusammenfassung.

  • Wer mit dem Gedanken spielt sich einen Pool zuzulegen steht oft vor einer wichtigen Frage: Was für eine Filteranlage benötige ich und welche Optionen habe ich?
  • Die richtige Filteranlage hängt von vielen Faktoren ab. Die Wahl muss daher individuell erfolgen und es gibt oftmals mehrere Möglichkeiten, die alle zu ähnlich guten Erfolgen führen. Generell empfiehlt sich für größere Pools vor allem im Außenbereich eine Sandfilteranlange
  • Die wichtigsten Punkte, auf die geachtet werden muss, sind Pump- und Filterleistung, Größe des Kessels, Filtergeschwindigkeit und Sandmenge.

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1) Warum eine Sandfilteranlage?

2) Genereller Planungsablauf für eine Sandfilteranlage

4) Welche Kesselgröße ist am Besten?

5) Wie viel Sand ist für eine gute Filterung nötig?

6) Welche Art von Sand sollte ich verwenden und welche Schichten sind sinnvoll?

7) Das Ventil

8) Vorfilterung / Haarschutz

9) Weitere nennenswerte Punkte

Warum eine Sandfilteranlage?

Sandfilteranlagen bieten im Vergleich zu Kartuschenfiltern drei große Vorteile:
Eine Reinigung ist deutlich einfacher. Während bei einer Filterkartusche die Reinigung oft sehr aufwändig ist, lässt sich eine Sandfilteranlage einfach mittels eingebauter Rückspülfunktion reinigen.

Sandfilteranlagen sind deutlich langlebiger.

Ein Wechsel des Sandes ist hier mindestens alle 4 Jahre notwendig, was jedoch um Welten mehr ist als die Lebensdauer einer Filterkartusche, die fast ausschließlich aus Papier hergestellt wird. Die Leistungsfähigkeit ist deutlich höher, weshalb sich der Einsatz einer Sandfilteranlage vor allem im Außenbereich bei höherer Verschmutzung empfiehlt

Eine Sandfilteranlage ersetzt einen Kartuschenfilter, die Zugabe von chemischen Stoffen wie Chlor ist jedoch weiterhin nötig!

Genereller Planungsablauf für eine Sandfilteranlage

Da die Anschaffung einer Sandfilteranlage nicht ganz billig ist sollte eine sorgfältige Planung vorgenommen werden. Auch ist es oft besser ein wenig tiefer in die Tasche zu greifen, dann aber lieber eine einwandfreie Reinigung zu genießen, als ständig Probleme zu haben. Weiter unten finden Sie einige Wahlmöglichkeiten, von denen einige durch deutlich höhere Kosten eine entspanntere Benutzung versprechen.
Diesen Überlegungen sollten Sie durchaus Aufmerksamkeit schenken, generell sollte jedoch an keinem Ende unnötig gespart werden.

Welche Pumpleistung benötige ich?

Das gesamte Poolwasser sollte 2x pro Tag gefiltert werden, normalerweise soll diese Filterung binnen 8h durchgeführt werden. Wichtig hierbei ist, dass die Pumpleistung nicht deutlich zu stark gewählt werden darf, da Schmutz sonst durch den Sand gedrückt wird, was eine Verminderung der Säuberungsleistung zur Folge hat, und der Stromverbrauch der Pumpe ist deutlich höher als notwendig. Allerdings darf die Pumpleistung natürlich auch nicht zu klein gewählt werden, da der Pool sonst nicht vollständig gereinigt werden kann und verschmutzt.

Die richtige Filterleistung sollte also aus der Wassermenge im Pool berechnet werden. Im Folgenden finden Sie drei Formeln zur Berechnung des Wasservolumens Ihres Pools, alle Angaben sind dabei in Metern dargestellt:

Runder Pool: (Durchmesser/2)^2*pi*Füllhöhe
Rechteckigere Pool: Länge * Breite * Füllhöhe
Ovaler Pool: Größter Durchmesser/2 * Kleinster Durchmesser/2 * pi

Da der Pool in 4h ein mal komplett gereinigt werden soll ist die benötigte Pumpleistung also 1/4 Poolvolumen pro Stunde!

Viele Herstelle geben ihre Pumpleistungen in Liter pro Stunde an, daher sei gesagt 1m^3 = 1000l

Auch ist es wichtig beim Kauf einer Pumpe auf die Leistungsaufnahme zu achten. Zwar ist eine Pumpe mit 250 Watt generell besser als ein Modell mit 650 Watt, da bei Letzterer der Stromverbrauch deutlich höher ausfällt, jedoch kann eine zu niedrige Leistungsaufnahme ein Indiz dafür sein, dass die Pumpe in Wirklichkeit zu schwach ist, um die angegebenen Kubikmeter pro Stunde halten zu können. Als Vergleichswert sollte eine Pumpe mit einer Leistung von 6m^3/h und einer Wassersäule von 8m ca. 450 – 550 Watt benötigen. Bei Steigender Filterleistung steigt natürlich auch die Leistungsaufnahme.

Welche Kesselgröße ist am Besten?

Da der Durchmesser des Kessels darüber entscheidet, wie viel Wasser gleichzeitig gereinigt werden kann, sollte auch dieser von der Größere ihres Pools abhängen. Wichtig ist jedoch auch die Kombination Pumpe – Kessel, da ein zu kleiner Kessel eine Pumpe ausbremsen kann, ein zu großer Kessel aber beim Rückspülen von einer im Verhältnis zu schwachen Pumpe nicht gereinigt werden kann.
Da die Pumpe aber ebenfalls von der Poolgröße abhängt, ist dieser Punkt fast immer automatisch erfüllt. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht, aus der Sie den für Sie empfohlenen Kesseldurchmesser ablesen können. Die Kesselgröße ist zusätzlich noch von der benötigten Menge Sand abhängig, mehr dazu im nächsten Punkt.

Poolvolumen Kesseldurchmesser
bis 16m^3 30-35cm
bis 20m^3 35-38cm
bis 25m^3 38-40cm
bis 36m^3 40-45cm
bis 56m^3 45-50cm
bis 78m^3 50-60cm
Poolvolumen Pumpleistung
bis 16m^3 bis 4m^3/h
bis 20m^3 bis 5m^2/h
bis 25m^3 bis 6m^3/h
bis 36m^3 bis 9m^3/h
bis 56m^3 bis 14m^3/h
bis 78m^3 bis 20m^3/h

Wie viel Sand ist für eine gute Filterung nötig?

Als Faustregel kann man sich merken, dass immer mindestens 20kg Sand im Kessel enthalten sein sollten.
Bei größeren Pools empfiehlt es sich mindestens das Poolvolumen in Kubikmeter (m^3) in kg Sand in den Kessel zu füllen. Heißt für einen Pool mit 25m^3 Wasservolumen sollten 25kg Sand vorhanden sein.
Einige Experten raten sogar zur doppelten Menge, also in diesem Beispiel 50kg Sand. Es gibt auch einige Filteranlagen die bereits mit 12-13kg Sand funktionieren, jedoch läuft man hier große Gefahr, dass Schmutzteilchen einfach durch den Sand gedrückt werden, und dadurch kaum Filterung entsteht.

Welche Art von Sand sollte ich verwenden und welche Schichten sind sinnvoll?

Fast immer wird Quarzsand zur Filterung verwenden. Interessant ist jedoch, welche Körnung dieser Sand haben sollte.
Generell ist ein feinkörniger Sand immer besser, da er auch kleinere Schmutzpartikel besser filtern kann.

Jedoch sollten die Körner nicht kleiner als 0,25mm sein, da dann wieder andere Probleme auftreten können.

Die Schichtung des Sandes wird in der Regel in drei Lagen unterteilt. Ganz unten ist der gröbste Sand, nach oben wird er immer feiner. Diese drei Schichten sollte alle etwa gleich groß sein.

Die empfohlenen Körnungsgrößen für die entsprechenden Schichten:
Unterste Schicht: 3-4mm
Mittlere Schicht: 0,8-1,2mm
Obere Schicht: 0,4-0,8mm

Wichtig ist auch, dass Sie nur Sand kaufen, der mit der europäischen Norm EN 12904 zertifiziert wurde, da dieser sonst Chemikalien und Schadstoffe enthalten kann, die giftig für den Körper sind und zu Reizungen führen.

Das Ventil

Auch bei Ventilen gibt es einige Unterschiede. Hier sollten Sie laut diversen Quellen darauf achten mindestens ein 6-Wege-Ventil zu kaufen. Es ist neben dem 4- und dem 7-Wege-Ventil das Gängigste und wird als Mindeststandard empfohlen, da es im Gegensatz zum 4-Wege-Ventil über alle nötigen Einstellmöglichkeiten verfügt. Ein 7-Wege-Ventil ist ein kleiner Bonus, der jedoch nicht unbedingt benötigt wird und den Sie nur selten vermissen werden.

Vorfilterung / Haarschutz

Ein weiterer wichtiger Punkt den es zu beachten gilt, ist, dass eine Vorfilterung außer bei äußerst sauberen Pools zwangsläufig mit eingeplant werden muss. Hierbei handelt es sich um einen Mechanismus, der die Pumpe und den Kessel vor grobem Schmutz wie Laub oder Steinchen schützt.
Dieser muss vor der Pumpe angebracht werden, da andernfalls Pumpe und Kessel auf lange Sicht zu stark verschmutzt werden und nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren. Auch ist ein Haarschutz in den meisten Fällen sinnvoll, da sich lange Haare sonst um das Pumprad wickeln und die Pumpe damit blockieren können.

Weitere nennenswerte Punkte

Bei Ventilen gibt es generell zwei verschiedene Arten: Top-Mount-Ventile und Side-Mount-Ventile
Top-Mount-Ventile sind wie der Name bereits vermuten lässt oben am Kessen angebracht, während sich Side-Mount-Ventile an der Seite befinden. Der große Vorteil des seitlichen Ventils ist, dass hier sauberes und schmutziges Wasser klar getrennt sind und das Ventil fest am Kessel angebracht ist, während beim oben angebrachten Ventil evtl. etwas Schutzwasser vorbeilaufen kann, da das Filterrohr nur in das Ventil eingeschoben wird. Dafür sind Top-Mound-Ventile deutlich günstiger und oft völlig ausreichend.

Auch beim Aufbau des Kessels gibt es einen Unterschied: Die meisten Kessel bestehen entweder aus einem Teil, oder sind aus zwei Stücken zusammengesetzt.

Der Vorteil Letzterer ist die leichtere Wartung, da hier zum Entnehmen des Sandes der Kessel einfach auseinandermontiert werden kann, während der Sand bei einem einteiligen Kessel nur durch die Öffnung für das Ventil entfernt werden kann. Bei kleineren Kesseln ist dies noch kein großes Problem, jedoch lassen sich größere Kessel nicht mehr einfach mit der Öffnung nach unten fixieren, um den Sand herausrieseln zu lassen, da der nasse Sand den Kessel extrem schwer macht. Daher empfiehlt es sich bei größeren Kesseln auf ein zweiteiliges Modell zurückzugreifen.

Sandfilteranlagen in Salzwasserpools

Auch in Salzwasserpools behalten Sandfilteranlagen alle ihre Vorteile und sind sehr effektiv. Hier wird jedoch zusätzlich eine Salz-Elektrolysezelle benötigt, die Salz vor dem Sandkessel in seine Bestandteile N und Cl aufteilt und dadurch den Zusatz von Chlor ersetzt. Viele weitere Informationen zum Thema finden Sie in diesem Beitrag.

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Author: Otha Schamberger

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